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News, Film, Sammlung

Kinostart und Premieren-Events: Preisgekrönter Dokumentarfilm „Die Möllner Briefe“ ab 25.09.2025 zu sehen

Der Dokumentarfilm „Die Möllner Briefe“ der Regisseurin und Autorin Martina Priessner feierte im Februar 2025 auf den 75. Internationalen Filmfestspielen Berlin seine Weltpremiere – und wurde gleich zwei Mal prämiert: der Film gewann in der Reihe 'Panorama Dokumente' und erhielt den Amnesty-Filmpreis der Berlinale. Gedreht wurde auch in unserem Archiv, wo die Möllner Briefe dauerhaft aufbewahrt werden.

Der Film begibt sich auf eine Erinnerungsreise

Im November 1992 werden durch die rassistischen Brandanschläge in Mölln drei Menschen durch deutsche Neonazis getötet: die zehnjährige Yeliz Arslan, die 13-jährige Ayşe Yılmaz und die 51-jährige Bahide Arslan bei dem Versuch, die beiden Mädchen zu retten. Zuvor gelang es ihr noch, ihren siebenjährigen Enkel İbrahim Arslan in nasse Tücher zu wickeln und so vor dem Tod zu bewahren. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

In der Folgezeit schrieben hunderte Menschen Briefe an die Hinterbliebenen. Viele Kinder malten Bilder und sogar Holocaust-Überlebende wandten sich an die Familien, um ihre Solidarität auszudrücken. Doch die Briefe blieben jahrzehntelang unbemerkt. Durch einen Zufall wurden sie vor wenigen Jahren in den Archiven der Stadt Mölln wiederentdeckt. Nachdem die Briefe in den Besitz der Hinterbliebenen übergegangen waren, übergab die Familie sie zur Verwahrung an DOMiD als Migrationsarchiv.

Der Dokumentarfilm der preisgekrönten Regisseurin eröffnet eine neue Perspektive des Erinnerns – eine, die die Geschichten der Überlebenden in den Mittelpunkt stellt. Der Film begleitet İbrahim Arslan und seine Geschwister und zeichnet ein komplexes Bild des anhaltenden Traumas, das ihr Leben prägt. Durch seinen Kampf gegen Rassismus und den Einsatz für die Opfer hat İbrahim Arslan einen Weg gefunden, seinen Schmerz zu kanalisieren. Sein Bruder Namık hingegen kämpft immer noch mit den Narben der Vergangenheit.

„Die Möllner Briefe“ verschafft nicht nur den Überlebenden und Opfern mehr Gehör, sondern deckt auch die verborgene Solidarität auf, derer sie sich jahrzehntelang nicht bewusst waren. Heute sagt İbrahim Arslan: „Wenn wir von der Anteilnahme und Solidarität in der Gesellschaft gewusst hätten, hätte uns das damals geholfen und ein wenig Trost gespendet.“

Foto: inselfilm Produktionen

DOMiD bewahrt die Briefe für Forschung und Bildungsarbeit

Das DOMiD-Team hat die ersten Schreiben Anfang 2021 in die Sammlung aufgenommen und vollständig digitalisiert. Ein später entdecktes weiteres Konvolut wurde 2023 inventarisiert. Insgesamt handelt es sich um 908 Schriftstücke. Forschende können nach Voranmeldung im DOMiD-Archiv recherchieren.

Eine Auswahl der Möllner Briefe wird in der Dauerausstellung des Museums Selma gezeigt werden. DOMiD eröffnet das bundesweite Migrationsmuseum 2029 in Köln.

DIE MÖLLNER BRIEFE startet in die Kinos

DIE MÖLLNER BRIEFE

Ein Film von Martina Priessner
96 Min. / Deutschland 2025 / Dokumentarfilm
Inselfilm Produktion, Real Fiction Filmverleih

Kinostart: 25.09.2025

In über 40 Städten wird der Film in Kinos gezeigt. In über einem Dutzen Kinos gibt es Premieren-Events in Anwesenheit der Regisseurin und/oder Familienmitgliedern.

Kinoliste

Trailer "Die Möllner Briefe"

  • Foto: inselfilm Produktionen

    News, Film, Sammlung, Mölln

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    Der Dokumentarfilm „Die Möllner Briefe“ feierte auf der 75. Berlinale Weltpremiere. Von den vielen hundert Solidaritätsschreiben hatten die Hinterbliebenen des Anschlags in Mölln 1992 erst Jahrzehnte später erfahren. Sie werden bei DOMiD aufbewahrt.

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  • Foto: Sabrina Richmann

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