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News, 60 Jahre Almanya, Diskussion-Podium

Ankommen. Ein Gespräch zwischen Generationen

Immer wieder kommen Menschen aus anderen Ländern in Deutschland an. Andere suchen in der Ferne ihr Glück, wandern aus. Und das seit Jahrhunderten. Deutschland ist ein Einwanderungsland, eine Migrationsgesellschaft, eine postmigrantische Gesellschaft. Die Kinder der Eingewanderten werden hier geboren und doch immer noch mit der Frage konfrontiert: „Wo kommst du denn (eigentlich) her“? Das Fremd-gemacht-werden und Fragen der Zugehörigkeit sind zwischen den Generationen aber häufig unterschiedlich. Gleichzeitig gibt es Momente des Ankommens, die universell sind. Eine neue Schule, ein neuer Arbeitsplatz – wie fühlen wir uns, wenn wir neu „hinzukommen“ und was macht das mit „uns“? Wie kann das Ankommen gelingen?

Anlass: 60 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei

Das 60-jährige Jubiläum des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens haben die Migrationsmuseen DOMiD und Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven zum Anlass genommen, zu diesem intergenerationellen Gespräch einzuladen. Das Ziel ist es, über das Vermitteln von Migrationsgeschichte den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Wir ermöglichen das Gespräch zwischen den Generationen. Junge Menschen in Bremerhaven beschäftigen sich in einem Ferienworkshop mit dem Thema und fragen in dem abschließenden Gespräch am Freitag Zeitzeug*innen in Köln nach ihren Erfahrungen des Ankommens, Bleibens und ihren Fragen um Identität. Die Jugendlichen werden wiederum berichten, welche Erfahrungen sie mit Etiketten wie „Migrationshintergrund“ gemacht haben. Damit beginnt eine Suche, was es braucht, damit Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt gelingt.

Zeitzeug*innen:

Mitat Özdemir kam 1966 als Ford-Arbeiter nach Köln und war später als Sozialbetreuer und Ingenieur tätig. Ab 1983 machte er sich als Geschäftsmann auf der Kölner Keupstraße selbständig und saß viele Jahre der IG Keupstraße vor. Er engagiert sich seit vielen Jahren für eine Aufklärung des NSU-Komplexes und eine offene Gesellschaft.

Rosa Spitaleri kam Ende der 1960er Jahre als Achtjährige aus Sizilien nach Köln. Ihre Eltern waren 1964 vorausgegangen und hatten Rosa und ihren Bruder Vincenzo bei Verwandten zurückgelassen. Schließlich wollten sie nur wenige Jahre in Deutschland bleiben, Geld verdienen und dann nach Sizilien zurückkehren. Doch sie blieben, und Rosa und Vincenzo absolvierten ihr Studium in Deutschland. Heute arbeitet sie als Sozialarbeiterin bei der Caritas, liest gerne und schreibt Gedichte.

Kutlu Yurtseven ist in Köln geboren, seine Eltern kamen in den 1960er Jahren als „Gastarbeiter“ nach Deutschland. Seit den 90er-Jahren ist er Rapper bei der Kölner Gruppe Microphone Mafia, aber auch: Lehrer, Sozialarbeiter, Laienschauspieler am Schauspiel Köln. Außerdem ist er Erinnerungsarbeiter: er absolvierte hunderte Konzerte mit der Auschwitz-Überlebenden und Sängerin Esther Bejerano (2021 verstorben). Kutlu engagiert sich im Tribunal "NSU-Komplex auflösen" und in der Initiative Herkesin Meydanı — Platz für Alle, die sich für ein antirassistisches Mahnmal an der Keupstraße in Köln einsetzt zum Gedenken an die NSU-Anschläge in Köln.

Moderation: Elif Şenel (Journalistin)

Eine Kooperationsveranstaltung von DOMiD und Deutsches Auswandererhaus anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens.

Freitag, 29.10.2021
11.30 Uhr – 12.30 Uhr

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet. Die Aufzeichnung ist unten auf der Seite zu finden. Mit der Teilnahme an dem Stream erklären Sie sich mit der Aufzeichnung, Speicherung und etwaigen Veröffentlichung einverstanden.

Aufzeichnung des Gesprächs

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