Vor Ort: Fotogeschichten zur Migration
14.06.2021
Eine Zusammenarbeit zweier ganz unterschiedlicher Kölner Kulturinstitutionen trägt Früchte: Durch eine Kooperation zwischen dem Museum Ludwig und dem DOMiD konnte eine Ausstellung zur Migration im Rheinland realisiert werden, die selten gezeigte Perspektiven in den Mittelpunkt stellt. Die Ausstellung „Vor Ort – Fotogeschichten zur Migration“ bringt professionelle Fotografien aus der Sammlung des Museum Ludwig und viele private Fotografien aus dem Bestand des DOMiD zusammen. Noch bevor DOMiD in einigen Jahren das „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ in
Köln-Kalk eröffnet, werden unter anderem mit den Fotografien aus der DOMiD-Sammlung die Lebensrealitäten vieler eingewanderter Menschen einem breiten Publikum vermittelt.
In der von Ela Kaçel und Barbara Engelbach kuratierten Ausstellung „Vor Ort:
Fotogeschichten zur Migration“ werden professionelle Aufnahmen von Wohnanlagen den privaten Fotografien von Eingewanderten in den Jahren 1955 bis 1989 entgegengestellt. Dadurch wird deutlich, wie sehr sich Arbeitsmigrant*innen in städtischem Leben verortet und das Stadtleben belebt haben. Mithilfe der Fotografien und ergänzender Interviews wird vermittelt, wie Straßen, Häuser, Geschäfte, Lokale und Parks zu Trägern von Erinnerung und zum Teil der Stadtgeschichte werden. Dadurch wird es möglich, das kollektive Gedächtnis einer postmigrantischen Gesellschaft zu erkennen und ihre Stadtgeschichten festzuhalten.
Robert Fuchs, Geschäftsführer von DOMiD, erklärt hierzu: „Viele dieser Fotografien wären heute nicht mehr erhalten oder schwer zugänglich, hätten nicht vor dreißig Jahren Menschen mit Migrationsgeschichte unsere Sammlung aufgebaut, in der sich die ganz persönlichen Perspektiven der Eingewanderten wiederfinden. Umso mehr freuen wir uns, dass durch die Kooperation mit dem Museum Ludwig diese Geschichten der Migration, die Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen gebühren.“
[Pressefotos auf Anfrage]
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog:
Vor Ort: Fotogeschichten zur Migration, hrsg. von Ela Kaçel und Barbara Engelbach, mit Texten von Yilmaz Dziewior, Ela Kaçel & Barbara Engelbach sowie zahlreichen Interview-Auszügen, deutsch/englisch, 21 x 21 cm, 304 Seiten, 230 Abb., Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, ISBN 978-3-7533-0038-2, 25 Euro
Begleitprogramm
18.06.2021 - Digitale Eröffnung, 19 Uhr, Live-Walk durch die Ausstellung via Instagram und Facebook
19.06.2021 - Eröffnung für Publikumsverkehr
01.07.2021 - Langer Donnerstag, 19 Uhr, Diaschau und Gespräch mit Bengü Kocatürk-Schuster und Robert Fuchs (DOMiD).
Moderation: Sonja Hempel
Ort: Filmforum, Kino im Museum Ludwig und als Livestream auf Instagram
Migration erinnern: Eine Familiengeschichte in Dias.
Wie erinnern wir Migration? Bengü Kocatürk-Schuster und ihre Familie haben eine Migrationsgeschichte, die seit den 1970er Jahren mit mehreren Städten – München, Krefeld, Ankara u.a. – eng verbunden ist. Anhand von Dias ihres Vaters wird sie im Gespräch über das gemeinsam-getrennte Leben erzählen. Heute arbeitet sie bei DOMiD e. V., dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland. DOMiD ist zentraler Kooperationspartner der Ausstellung. Robert Fuchs, Geschäftsführer von DOMiD, wird über die Besonderheiten der Sammlung des Dokumentationszentrums sprechen und einen Einblick in erste Ideen für ein geplantes Migrationsmuseum geben.