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DOMiD gewinnt Zukunftspreis „Kulturgestalten“

08.07.2021

  • Vermittlungsansätze für inklusive Erinnerungskultur gewürdigt: DOMiD erhält Auszeichnung der Kulturpolitischen Gesellschaft
  • Projekt „Meinwanderungsland“ sammelte partizipativ Geschichten der Migrationsgesellschaft
  • Preis wird alle zwei Jahre für innovative, zukunftsweisende Kulturpolitik vergeben
  • Jury lobt "ganz neuen Weg der Vermittlung"

Berlin/Köln, 08.07.2021 – Das Projekt „Meinwanderungsland“ des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland (DOMiD) erhält den erstmals vergebenen Preis „Kulturgestalten“ der Kulturpolitischen Gesellschaft. Der Preis ist mit 5.000€ dotiert und würdigt visionäres kulturpolitisches Handeln. Im Rahmen von „Meinwanderungsland“ wurden in ganz Deutschland von 2017 bis 2020 Geschichten zur Migrationsgesellschaft gesammelt und eine multiperspektivische Geschichte Deutschlands vermittelt.

Robert Fuchs, Geschäftsführer von DOMiD sieht das Projekt als Vorbereitung für das Migrationsmuseum, das DOMiD 2025 in Köln eröffnen wird: „Mit Meinwanderungsland haben wir bereits zeigen können, was wir unter Multiperspektivität verstehen. Jede Person in diesem Land trägt etwas zu unserer von Migration vielseitig geprägten Gesellschaft bei und wird so zu einem festen Bestandteil der Geschichte Deutschlands. Wenn dabei Stimmen hörbar werden, die sonst viel zu häufig ausgeblendet sind, haben wir die Chance uns als Gesellschaft neu zu entdecken. Dieses Bekenntnis zur Migrationsgesellschaft, für das unser Haus steht, ist zum Motto von Meinwanderungsland geworden: Jede Geschichte zählt. Die Auszeichnung ist für uns Ansporn, unseren Weg fortzusetzen für ein Museum neuen Typs, das aus der Gesellschaft heraus entsteht.“

Partizipativ in jedem Bundesland: jede Geschichte zählt

„Meinwanderungsland“ war DOMiDs erstes großes Outreach- und Vermittlungsprojekt und wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Integration und Flüchtlinge, Annette Widmann-Mauz. Von 2017 bis 2020 hat das Team 24 Städte in 16 Bundesländern bereist. Mit einer mobilen Ausstellungs- und Erzählplattform brachte das Projektteam Objekte, Fotos und Geschichten aus der DOMiD-Sammlung an öffentliche Plätze und sammelte gleichzeitig Stimmen und Geschichten aus der Migrationsgesellschaft. In einem partizipativen Prozess wurde so an vielen Orten in der ganzen Bundesrepublik an einer neuen Erinnerungskultur gearbeitet. Zudem kamen unter dem Hashtag #Meinwanderungsland auf unterschiedlichen Social Media Plattformen digitale Vermittlungsformate zum Einsatz.

Jury: Projekt ist Sinnbild unserer pluralen Gesellschaft

Die Jury würdigte in ihrer Laudatio den Modellcharakter für die Vermittlung von Migrationsgeschichte: „#Meinwanderungsland geht (…) einen ganz neuen Weg der Vermittlung: Hier wird nicht die eine Geschichte erzählt. Vielmehr finden unterschiedlichste Geschichten Eingang und Gehör, sodass das Projekt zum Sinnbild unserer pluralen Gesellschaft wird. Es regt einen Perspektivwechsel an: Migration ist in der Geschichte Europas immer die Regel, nie die Ausnahme gewesen. (… ) Das Projekt ist für die Kulturpolitik von hoher Relevanz, weil es als Next Practice neue Möglichkeiten zur Entwicklung einer zeitgemäßen Programmarbeit und Aktualisierung von Teilhabeprozessen aufzeigt.“

  • Pressemitteilung

    DOMiD gewinnt Preis Kulturgestalten

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