Hallen Kalk – DOMiD fordert Stadt zum entschiedenen Handeln auf
08.09.2023
- Verlässliche Rahmenbedingungen für Millionenprojekt DOMiD gefordert
- Machbarkeitsstudie „Hallen Kalk“ war Voraussetzung der Standortwahl
- Zentrale Punkte zur Übergabe der Halle an DOMiD noch ungeklärt
Köln, 08.09.2023 – Für die Realisierung des bundesweiten Museums „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ fordert der Träger DOMiD die Stadt auf, verlässliche Rahmenbedingungen auf dem Gelände der Hallen Kalk zu schaffen. Die Errichtung eines gemeinwohlorientierten Kulturareals im Osten des Geländes waren im Jahr 2019 ausschlaggebend für die Wahl des Standortes. Der Rückzug der Montag Stiftung Urbane Räume (MUR) aus dem Projekt sowie die Aussagen der Oberbürgermeisterin in der gestrigen Sitzung im Rat der Stadt Köln sind Alarmzeichen. Die Verhandlungen zur Übergabe der Halle ziehen sich in die Länge, da wesentliche Punkte zwischen Fördermittelgebern und der Stadt Köln ungeklärt sind.
Rückblick ins Jahr 2018: Der Integrationsrat Köln gibt den Impuls für die Ansiedlung des Hauses in Köln, der Rat stimmt zu. Unter Vermittlung des Baudezernenten Markus Greitemann entschied sich DOMiD 2019 für die Ansiedlung des Museums in der größten Halle (Halle 70) des ehemaligen KHD-Werkes. Unter Bürgerbeteiligung hatte die dortige Machbarkeitsstudie eine gemeinwohlorientierte Entwicklung des Osthofes festgeschrieben und die Öffnung der westlich gelegenen Halle für das Veedel. Diese Planung wurde 2019 durch den Rat der Stadt Köln beschlossen. DOMiD schloss sich daraufhin mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammen, die das Gelände zu einem Kulturareal entwickeln wollen. Als assoziierter Partner engagierte sich DOMiD in der „Verantwortungsgemeinschaft Osthof“ (VGO). Jahrelang wurde auf Seiten der Stadt die Verantwortlichkeiten für Entscheidungen hin- und hergeschoben und die zumeist ehrenamtlichen Initiativen vertröstet.
Lösung für DOMiD und Handlungskonzept für Hallen Kalk gefordert
Nun ist mit dem Stadtentwicklungsdezernenten Andree Haack ein verantwortlicher Entscheider benannt, der eine Projektstruktur aufgebaut hat. DOMiD Geschäftsführer Dr. Robert Fuchs erklärt: „In Herrn Haack liegt nun unsere Hoffnung, dass die Stadt auffängt, was die MUR geleistet hätte. Die Äußerungen der Oberbürgermeisterin machen mich skeptisch, ob der Ratsbeschluss umgesetzt wird. Die Entwicklung im Osthof ist das eine. Für den Erbbaurechtsvertrag von DOMiD müssen noch zentrale Punkte zwischen der Stadt und den Fördermittelgebern geklärt werden. So ist der Zustand der Halle 70 bei Übergabe derzeit noch strittig. Alles in allem sind dies keine guten Rahmenbedingungen für das Investment, auch wenn wir positive Zeichen für die Westseite vernehmen. Wir fordern die Stadt auf, die strittigen Punkte zur Übergabe der Halle 70 an DOMiD verbindlich zu lösen. Für das Gesamtareal muss ein Handlungskonzept vorgelegt werden, das beinhaltet, wie die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen für die gemeinwohlorientierte Entwicklung der Hallen Kalk gewährleistet werden. Die zivilgesellschaftlichen Initiativen aus Kalk müssen zudem in die Lage versetzt werden, den Osthof zu einem lebendigen Kulturareal zu entwickeln.“
Mit Mitteln des Bundes und des Landes NRW ausgestattet, möchte DOMiD insgesamt 44,26 Millionen Euro am Standort investieren für das bundesweite Migrationsmuseum, das derzeit unter dem Arbeitstitel „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ firmiert. Die Stadt Köln unterstützt das Vorhaben durch die Übergabe des Gebäudes in Form eines in Aussicht gestellten Erbbaurechtsvertrages.
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Die für DOMiD designierte Halle 70. Foto: Wolfgang Hep/DOMiD-Archiv, Köln
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