Name enthüllt: Zukünftiges Migrationsmuseum heißt Museum Selma
22.10.2024
- Neuer Name steht für Internationalität und Vielfalt
- Museum schließt Lücke in der Erinnerungskultur in Deutschland
- Geschichte der Migrationsgesellschaft wird vielstimmig erzählt
- NRW-Integrationsministerin Paul unterstreicht Bedeutung des Vorhabens
- NRW-Kulturministerin Brandes: „Deutschlandweit einmaliges Projekt“
- Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Name stärkt weibliche Perspektive“
Köln, 22.10.2024 – Früher wurden in der Halle Motoren produziert, bald die Geschichte Deutschlands neu erzählt. In einer alten Industriehalle auf dem ehemaligen KHD-Gelände in Köln-Kalk öffneten NRW-Integrationsministerin Josefine Paul und DOMiD-Geschäftsführer Robert Fuchs einen Vorhang. Dahinter verbarg sich der Name des Museums, das 2029 an dieser Stelle eröffnen soll. „Museum Selma“ prangte in großen Lettern zwischen den Stahlträgern der Halle.
DOMiD-Marketingleiter Timo Glatz erläutert den Namen: „Wir haben nach einem einzigartigen Namen gesucht, der leicht zu merken ist, international funktioniert und zu dem Konzept unseres Migrationsmuseums passt. Der Name Museum Selma verbindet eine keltische Bedeutung von ‚schöne Aussicht‘ mit arabischen Wurzeln, die ‚Harmonie‘ und ‚Frieden‘ bedeuten. In Dutzenden Ländern der Welt ist der Name Selma als weiblicher Vorname verbreitet. Wir haben uns bewusst entschieden, einen Frauennamen zu verwenden, um gerade beim häufig männlich wahrgenommenen Phänomen der Migration die weibliche Perspektive zu stärken.“
DOMiD hat den Namen mit der Berliner Kreativagentur Ballhaus West entwickelt und gibt ihn heute erstmals der Öffentlichkeit bekannt. Der Entwicklungsprozess wurde durch Mittel des NRW-Integrationsministeriums ermöglicht. Begleitet wird dies mit einer lokalen Außenwerbungs-Kampagne auf Kulturflächen und digitalen Medien in Köln, die von Ströer gesponsert wurden. Parallel geht eine Website online, die mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entstanden ist und in den kommenden Jahren über den Fortschritt bei Bau und Konzeption des Museums informiert: www.museum-selma.de.
Unterstützung durch Bund, Land NRW und Stadt Köln
Während der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen Investitionsmittel von 44,26 Millionen Euro bereitstellen, unterstützt die Stadt Köln, indem sie Gebäude und Grundstück im Erbbaurecht zur Verfügung stellt. Ein Vergabeverfahren für Architektur und Ausstellungsgestaltung läuft derzeit. Der Siegerentwurf wird im Frühjahr kommenden Jahres präsentiert.
Josefine Paul, NRW-Integrationsministerin, betonte die Bedeutung der Sammlung von DOMiD, die seit vielen Jahren vom Land NRW gefördert wird: „Die mehr als 150.000 Zeitzeugnisse, die DOMiD in den vergangenen 30 Jahren zusammengetragen hat, machen für uns erlebbar, wie vielfältig die Geschichten und Beiträge von Einwander*innen zu unserer Gesellschaft sind. Die Sammlung ist ein wichtiges und lebendiges Zeugnis unserer Migrationsgesellschaft. Was vor mehr als drei Jahrzehnten als ein zivilgesellschaftliches Graswurzelprojekt von Einwander*innen selbst begann, wird nun endlich zu einem festen musealen Ort für die ganze Gesellschaft. Damit setzen wir auch ein Zeichen, dass Migration unsere Gesellschaft mitgestaltet hat und die Geschichte von Einwanderung und den Menschen, die zu uns gekommen sind, ein fester Bestandteil der Geschichte unseres Landes sind.“
NRW-Kulturministerin Ina Brandes meldete sich mit einer Videobotschaft anlässlich der Bekanntgabe des Namens: „Das Museum Selma ist ein deutschlandweit einmaliges Projekt, das die deutsche Erinnerungskultur bereichert. An diesem einzigartigen Kulturort wird erzählt, wie unser Land zu einer Migrationsgesellschaft geworden ist – mit allen positiven Seiten und allen Herausforderungen. Hier entsteht eine lebendige Stätte der Begegnung, die Menschen verbindet. Deswegen fördern wir dieses für Nordrhein-Westfalen bedeutende Projekt sehr gerne.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Mit dem Museum Selma entsteht eine Brücke zu den Lebens- und Erfahrungswelten von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Hier soll greifbar werden, was es heißt, in Deutschland neue Wurzeln zu schlagen und Teil dieser vielfältigen, gleichberechtigten Gesellschaft zu werden – gerade auch als Frau. Denn insbesondere die weibliche Perspektive kommt immer noch viel zu kurz in den Debatten um Chancen und Schwierigkeiten der Einwanderung nach Deutschland. Daher bin ich umso dankbarer, dass das neue Migrationsmuseum Selma dieser Perspektive schon mit seinem Namen an prominenter Stelle Raum gibt.“