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Zeitzeug*innen berichten, Jugendliche fragen

26.10.2021

Zeitzeug*innen berichten, Jugendliche fragen

  • Intergenerationelles Gespräch: „Ankommen. Ein Gespräch zwischen Generationen“
  • Online-Gespräch am Freitag, 29.10.2021, 11.30h im Stream verfügbar
  • Kooperation zwischen den Migrationsmuseen DOMiD aus Köln und Deutsches Auswanderhaus Bremerhaven

Köln/Bremerhaven, 26.10.2021 – Die Idee der Veranstaltung ist simpel, die Tragweite groß: Junge Menschen in Bremerhaven fragen Zeitzeug*innen in Köln nach ihrer Migrationsgeschichte. Die Zeitzeug*innen oder ihre Eltern sind als „Gastarbeiter“ nach Deutschland gekommen. Das 60-jährige Jubiläum des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens haben die Migrationsmuseen DOMiD und Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven zum Anlass genommen, zu diesem intergenerationellen Gespräch einzuladen. Das Ziel ist es, über das Vermitteln von Migrationsgeschichte den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Immer wieder kommen Menschen aus anderen Ländern in Deutschland an. Andere suchen in der Ferne ihr Glück, wandern aus. Und das seit Jahrhunderten. Deutschland ist ein Einwanderungsland, eine Migrationsgesellschaft, eine postmigrantische Gesellschaft. Die Kinder der Eingewanderten werden hier geboren und doch immer noch mit der Frage konfrontiert: „Wo kommst du denn (eigentlich) her?“ Das Fremd-gemacht-werden und Fragen der Zugehörigkeit sind zwischen den Generationen aber häufig unterschiedlich. Gleichzeitig gibt es Momente des Ankommens, die universell sind: eine neue Schule, ein neuer Arbeitsplatz . Wie fühlen wir uns, wenn wir neu „hinzukommen“ und was macht das mit „uns“? Wie kann das Ankommen gelingen?

Gespräch zwischen den Generationen

DOMiD und das Deutsche Auswandererhaus ermöglichen das Gespräch zwischen den Generationen und leisten so einen Beitrag für eine inklusive Erinnerungskultur. Junge Menschen in Bremerhaven beschäftigen sich in einem Ferienworkshop mit dem Thema und fragen in dem abschließenden Gespräch am Freitag Zeitzeug*innen in Köln nach ihren Erfahrungen des Ankommens, Bleibens und ihren Fragen um Identität. Die Jugendlichen werden wiederum berichten, welche Erfahrungen sie mit Etiketten wie „Migrationshintergrund“ gemacht haben. Damit beginnt eine Suche, was es braucht, damit Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt gelingt.

Zeitzeug*innen:

Mitat Özdemir kam 1966 als Ford-Arbeiter nach Köln und war später als Sozialbetreuer und Ingenieur tätig. Ab 1983 machte er sich als Geschäftsmann auf der Kölner Keupstraße selbssttändig und saß viele Jahre der IG Keupstraße vor. Er engagiert sich seit vielen Jahren für eine Aufklärung des NSU-Komplexes und eine offene Gesellschaft.

Rosa Spitaleri kam Ende der 1960er Jahre als Achtjährige aus Sizilien nach Köln. Ihre Eltern waren 1964 vorausgegangen und hatten Rosa und ihren Bruder Vincenzo bei Verwandten zurückgelassen. Schließlich wollten sie nur wenige Jahre in Deutschland bleiben, Geld verdienen und dann nach Sizilien zurückkehren. Doch sie blieben, und Rosa und Vincenzo absolvierten ihr Studium in Deutschland. Heute arbeitet sie als Sozialarbeiterin bei der Caritas, liest gerne und schreibt Gedichte.

Kutlu Yurtseven ist seit den 90er-Jahren Rapper bei der Kölner Gruppe Microphone Mafia, Lehrer, Sozialarbeiter, Mitwirkender bei der Keupstraßen-Trilogie am Schauspiel Köln. Außerdem ist er Erinnerungsarbeiter: Er absolvierte hunderte Konzerte mit der Auschwitz-Überlebenden und Sängerin Esther Bejerano (2021 verstorben). Kutlu engagiert sich im Tribunal "NSU-Komplex auflösen" und in der Initiative Herkesin Meydanı — Platz für Alle, die sich für ein antirassistisches Mahnmal an der Keupstraße in Köln einsetzt zum Gedenken an den NSU-Anschlag.

Moderation: Elif Şenel (Journalistin)

Eine Kooperationsveranstaltung von DOMiD und Deutsches Auswandererhaus anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens.

Freitag, 29.10.2021
11.30 Uhr – 12.30 Uhr
Die Hybrid/Online-Veranstaltung ist live im Stream zu verfolgen unter: https://zoom.us/j/97275232731

Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet; mit der Teilnahme an dem Stream erklären Sie sich mit der Aufzeichnung, Speicherung und etwaigen Veröffentlichung einverstanden.

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  • Pressemitteilung

    Zeitzeug*innengespräch 29.10.2021

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