Zum Hauptinhalt der Seite
Lerato Shadi. Batho ba ha ba Tlhalonganye 2020–2023, Neon-Sign-Installation ©Courtesy die Künstlerin und blank projects, Kapstadt, Foto: dewil.ch (CC BY-NC-ND)

Diskussion-Podium, Veranstaltung, Ausstellung

Her mit dem guten Leben! „Gastarbeiterinnen“ zwischen Arbeit, Liebe und Poesie

Her mit dem guten Leben! „Gastarbeiterinnen“ zwischen Arbeit, Liebe und Poesie

„Gastarbeiterinnen“ in der Bundesrepublik, "Vertragsarbeiter*innen" in der DDR: sie haben malocht, gestreikt, gelebt, geliebt. Auf der Suche nach dem guten Leben haben sie sich auf den Weg gemacht – mal mit Familie, mal allein.

Aber wie genau war der Alltag dieser mutigen Frauen? Wie haben sie gewohnt? Wie waren die Arbeitsbedingungen? Was haben sie in ihrer Freizeit gemacht? Anhand von Erzählungen und entlang von Fotos, Dokumenten oder Musiken wollen wir mit den Arbeitsmigrantinnen von damals über Arbeit und Widerstand sprechen, über Freizeit, Liebe und Poesie. Besucher*innen sind eingeladen, eigene Erinnerungsstücke mitzubringen.

Auf dem Podium

#1 Mai Phương Kollath

Mai Phương Kollath wurde 1963 in Hanoi, Vietnam, geboren. Mai-Phuong Kollath kommt mit achtzehn Jahren als Vertragsarbeiterin nach Rostock. Sie erlebt die prekären und reglementierten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter*innen. Im Jahr 1992 brennt das Wohnheim in Rostock-Lichtenhagen, in dem Kollath lange lebte. Sie engagiert sich seitdem für den Verein „Diên Hông – Gemeinsam unter einem Dach“, um sich gegen Rassismus und für eine betroffenenzentrierte Erinnerung in Rostock stark zu machen. Kollath lebt und arbeitet heute als Coach, interkulturelle Beraterin und Performerin in Berlin.

#2 Veronica Oommen

Veronica Oommen kam mit 18 Jahren aus Indien nach Deutschland und blieb bis heute. Unter hunderten von Bewerberinnen wählte der Erzbischof ihrer Heimatstadt sie und fünf weitere Mädchen aus.

Die Erlaubnis von den Eltern bekam sie, weil Deutschland ein christliches Land ist. Sie arbeitete unter anderem als Krankenschwester. Mittlerweile ist sie als Sozialarbeiterin in der Diözese Köln angestellt und berät dort Migrant*innen.

#3 Asimina Paradissa

Asimina Paradissa wurde in Vrasta, Chalkidiki, Griechenland, geboren. Ihre Eltern arbeiteten saisonal als Landwirte oder Köhler. Als Mädchen stickte sie gegen Geld, 1000 Stiche gaben drei Drachmen. Später arbeitete sie im Straßenbau und in einem Steinbruch. Als sie nach Deutschland kam, fand sie die Arbeit nicht schwer. Bei der Firma Olympia in Wilhelmshaven stellte sie Schreibmaschinen her. Sie kaufte sich selbst eine mit griechischer Tastatur und begann Gedichte zu schreiben. Ihre Gedichte verfasste sie im Kopf während der Arbeit am Fließband und schrieb sie später nieder.

#4 Rosa Spitaleri

Rosa Spitaleri kam Ende der 1960er Jahre als Achtjährige aus Sizilien nach Köln. Ihre Eltern waren 1964 vorausgegangen und hatten Rosa und ihren Bruder Vincenzo bei Verwandten zurückgelassen. Schließlich wollten sie nur wenige Jahre in Deutschland bleiben, Geld verdienen und dann nach Sizilien zurückkehren. Doch sie blieben, und Rosa und Vincenzo absolvierten ihr Studium in Deutschland. Heute arbeitet sie als Sozialarbeiterin bei der Caritas, liest gerne und schreibt Gedichte.

Ein moderiertes Gespräch mit Zeitzeuginnen im Rahmen der Ausstellung „Wer wir sind. Fragen an ein Einwanderungsland.“

Idee & Moderation: Aurora Rodonò

Eintritt: 5€/3€ (ohne Besuch der Ausstellung)
Beginn: 19h
Facebook-Event

Foto: DOMiD-Archiv, Köln

Tickets

Medienecho (Auswahl)

  • DOMiDLabs, Ausstellung, News

    WERT / SCHÄTZEN – Eine Ausstellung über Anerkennung in der Migrationsgesellschaft

    20.01.2024 – 28.02.2024

    Die Ausstellung „WERT / SCHÄTZEN – Eine Ausstellung über Anerkennung in der Migrationsgesellschaft“ eröffnet am 20.01.24. In ihr geht es um die Reflexion über Anerkennung und Wertschätzung in der Migrationsgesellschaft.

    Mehr …

  • Grafik: facts and fiction

    Diskussion-Podium, Veranstaltung, Ausstellung

    Podium: „Wer wir sind“ – Migration im Spannungsfeld deutscher Museen

    15.09.2023

    Im Rahmen der Ausstellung "Wer wir sind" laden wir am Freitag, 15.09.2023, zu einem Podium mit Expert*innen aus der Museumslandschaft und der Kultur und diskutieren über die Frage, wie Migration ins Museum übertragen werden kann.

    Mehr …

Zurück zum Seitenanfang