Zum Hauptinhalt der Seite
Ausstellung "Fremde Heimat", Essen, 1998

Die Gründungsgeschichte des Vereins

Von der Garage zum Archiv: Wie alles begann.

Mitgliederversammlung während der Gründungszeit. DOMiD-Archiv, Köln

Mitgliederversammlung während der Gründungszeit. Bild: DOMiD-Archiv, Köln
v.l.n.r. Sevtap Sezer, Aytaç Eryılmaz, Muhittin Demiray, Ahmet Sezer und Gönül Göhler

Der Verein wurde 1990 unter dem damaligen Namen "DOMiT – Dokumentationszentrum und Museum über die Migration aus der Türkei e.V." gegründet. Die Gründer waren aus der Türkei stammende Migrant*innen. Ihr Anliegen: die Geschichte der Einwander*innen erhielt weder in der historischen Wissenschaft noch in Museen oder Archiven besondere Aufmerksamkeit.

Um das historische Erbe der Einwander*innen zu bewahren, wurde ein Archiv (anfänglich in einer Garage in Essen) eingerichtet. Im Jahr 2000 erfolgte der Umzug von Essen nach Köln. Heute umfasst das Dokumentationszentrum eine bundesweit einzigartige Sammlung an sozial-, alltags- und kulturgeschichtlichen Zeugnissen zur Geschichte der Migration in Deutschland.

Gleichzeitiges Ziel war – und ist bis heute – die Errichtung eines zentralen Migrationsmuseums in Deutschland. Im Jahr 2007 fusionierte DOMiT mit dem Verein "Migrationsmuseum in Deutschland e.V.", der sich ebenfalls für die Errichtung eines zentralen Migrationsmuseums einsetzte. Die Fusion führte Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Vor diesem Hintergrund und wegen der im Lauf der Zeit erfolgten Erweiterung der Sammlung auf alle migrantischen und migrantisch geprägten Communities, sowie dem Bekanntheitsgrad DOMiTs, entschieden sich die Mitglieder zu einer Namensänderung: Aus DOMiT mit „T“ wurde DOMiD mit „D“ – Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland.

Ausstellungshistorie

DOMiD wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt durch die Ausstellung "Fremde Heimat". Eine Geschichte der Einwanderung aus der Türkei". Sie wurde 1998 im Ruhrlandmuseum Essen (heute Ruhr Museum) gezeigt. Weitere Ausstellungen und Internetprojekte zur Migration nach Deutschland folgten:

In den Jahren 2002 bis 2006 führte DOMiD mit mehreren Kooperationspartnern das "Projekt Migration" durch, das von der Bundeskulturstiftung gefördert wurde. Es mündete in eine große sozialgeschichtliche und künstlerische Ausstellung, die 2005/2006 an vier Standorten in Köln zu sehen war.

Im Rahmen des "Projekt Migration" wurde die Sammlung des Vereins erweitert. Hinzu kamen Materialien zur Migration aus: Italien, Griechenland, Spanien, Portugal, Marokko, Tunesien, Ex-Jugoslawien, Südkorea, Vietnam, Mosambik und Angola.

Ein weiteres großes Ausstellungsprojekt war, "Geteilte Heimat. 50 Jahre Migration aus der Türkei". Sie wurde 2011 im Deutschen Historischen Museum in Berlin, im historischen Kölner Rathaus und im Landtag NRW in Düsseldorf gezeigt.

Anlässlich des 60. Jahrestages des ersten Anwerbeabkommens mit Italien zeigten wir 2015 auf einer Feier zur Würdigung der ehemaligen "Gastarbeiter*innen" und ihrer Familien die Ausstellung "Facetten der Arbeitsmigration" im Bundeskanzleramt.

Die Veröffentlichung des "Virtuellen Migrationsmuseum" im Jahr 2018 stellte einen weiteren Meilenstein in der Ausstellungshistorie des Vereins dar, der die Pionierleistung verdeutlicht. Mit über 1.ooo digitalisierten Objekten und 40 Zeitzeug*innen-Interviews betrat DOMiD den virtuellen Raum als interaktive Ausstellungsfläche. Erstmals wurde umfassend die Geschichten von Migrant*innen in Deutschland in einem echten virtuellen Raum repräsentiert.

Ausstellung Fremde Heimat

Ausstellung "Fremde Heimat – Yaban, Sılan olur", 1998, Essen. Foto: DOMiD-Archiv, Köln

Zurück zum Seitenanfang