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Wir sind Viele – Jede*r einzelne von uns
DOMiD ist Mitunterzeichner der NRW-Erklärung des Vereins „Die Vielen“. Mit dieser Entscheidung folgen wir unserer Mission & Vision im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung.
Die Vielen – unter diesem Namen schließen sich seit der Gründung im Jahr 2017 Akteur*innen aus Kunst & Kultur zusammen, um gemeinsam Haltung zu zeigen. Haltung gegen die zunehmende rechtspopulistische sowie rechtsextreme Vereinnahmung und Instrumentalisierung von Kunst- und Kultureinrichtungen. Der Verein agiert dabei unterstützend als aktives Netzwerk und bietet beispielsweise Möglichkeiten für öffentlichkeitswirksame Aktionen. Ziel ist es, gemeinsam für eine gleichberechtigte und offene Gesellschaft einzustehen.
NRW-Erklärung "Die Vielen"
Als Kulturschaffende in Deutschland stehen wir nicht über den Dingen, sondern auf einem Boden, von dem aus die größten Staatsverbrechen der Menschheitsgeschichte begangen wurden. In diesem Land wurde schon einmal Kunst als entartet diffamiert und Kultur flächendeckend zu Propagandazwecken missbraucht. Millionen Menschen wurden ermordet oder gingen ins Exil, unter ihnen auch viele Kunstschaffende.
Heute begreifen wir die Kunst- und Kultureinrichtungen als offene Räume, die Vielen gehören. Unsere Gesellschaft ist eine plurale Versammlung. Viele unterschiedliche Interessen treffen aufeinander und finden sich so im Dazwischen. Demokratie muss täglich neu verhandelt werden – aber immer unter einer Voraussetzung: Es geht um Alle, um jede*n Einzelne*n als Wesen der vielen Möglichkeiten!
Der rechte Populismus, der die Kultureinrichtungen als Akteur*innen dieser gesellschaftlichen Vision angreift, steht der Kunst der Vielen feindselig gegenüber. Rechte Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, wollen in Spielpläne eingreifen, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur.
Ihr verächtlicher Umgang mit Menschen auf der Flucht, mit engagierten Kulturschaffenden, mit allen Andersdenkenden verrät, wie sie mit der Gesellschaft umzugehen gedenken, sobald sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern würden.
Wir als Unterzeichnende der NRW Kunst- und Kultureinrichtungen, ihrer Interessenverbände und freien Kunst- und Kulturschaffenden begegnen diesen Versuchen mit einer klaren Haltung:
Die unterzeichnenden Kunst- und Kulturinstitutionen führen den offenen, aufklärenden, kritischen Dialog über rechte Strategien. Sie gestalten diesen Dialog mit Mitwirkenden und dem Publikum in der Überzeugung, dass die beteiligten Häuser den Auftrag haben, unsere Gesellschaft als eine demokratische fortzuentwickeln.
Alle Unterzeichnenden bieten kein Podium für völkisch-nationalistische Propaganda.
Wir wehren die illegitimen Versuche der Rechtsnationalen ab, Kulturveranstaltungen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Wir verbinden uns solidarisch mit Menschen, die durch eine rechtsextreme Politik immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
Rassismus ist Alltag. Rechtsextremismus ist ein Symptom davon. Dieses Bündnis will nicht nur Symptome bekämpfen, sondern in die Tiefe wirken. Wir setzen uns deswegen mit den eigenen Strukturen auseinander und stellen diese zur Verhandlung. Wir müssen die Kunst- und Kulturräume sowie unsere Gesellschaft öffnen, damit wir wirklich Viele werden!
Solidarität statt Privilegien. Es geht um Alle. Die Kunst bleibt frei!