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Kulturstiftung fördert Migrationsmuseum in Köln
Die Museumslandschaft in Deutschland gewinnt ein neues vielstimmiges Haus, das von Anfang an die Belange von Bürger*innen einbezieht. In den nächsten Jahren entsteht mit dem „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ (Arbeitstitel) in Köln ein Migrationsmuseum mit bundesweiter Ausstrahlung. Die Kulturstiftung des Bundes fördert in den kommenden drei Jahren das Projekt „DOMiDLabs – Labore für eine partizipative Museumsgestaltung“ mit einer Summe von 800.000 Euro.
Die Sammlung des DOMiD erzählt mit Exponaten und Schriftzeugnissen die Geschichte der Migration in Deutschland seit 1945. Um die Vielfalt gesellschaftlicher Stimmen in das neuartige Museum aufzunehmen, soll das Prinzip Partizipation von Anfang an Leitgedanke der Museumskonzeption werden.
Robert Fuchs, Geschäftsführer von DOMiD, erklärt dazu: „Unsere bundesweit einzigartige Sammlung ist vor über 30 Jahren aus der Zivilgesellschaft und nicht aus einem staatlichen Auftrag heraus entstanden. Es ist nur folgerichtig, nun diese Zivilgesellschaft an der Gestaltung unseres Hauses zu beteiligen. Die DOMiDLabs werden dazu Beteiligungsformate testen und einen entscheidenden Beitrag für die Verankerung des Hauses in der deutschen Kulturlandschaft leisten. Dies wird gesellschaftliche Teilhabe insgesamt stärken.“
Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes:
„Das ‚Haus der Einwanderungsgesellschaft‘ wird kein Museum herkömmlichen Stils werden. Die Kulturstiftung des Bundes setzt sich mit ihrer Förderung von DOMiD und den DOMiDLabs dafür ein, dass migrantische Perspektiven und Interessen schon in der Entwicklung des Konzepts eine ausschlaggebende Rolle spielen. Der Leitgedanke der Partizipation wird das Migrationsmuseum zu einer Kultureinrichtung neuen Typs machen.“
Die Kulturstiftung des Bundes fördert bis 2024 eine experimentelle Entwicklungsphase, entschied ihr Stiftungsrat am vergangenen Donnerstag. In so genannten Laboren, den „DOMiDLabs“ soll erprobt werden, wie eine solche Beteiligung der Bürger*innen aussehen könnte. Ein transnationales und mehrsprachiges Team aus unterschiedlichen Disziplinen wird die Labore umsetzen. Zentrale Fragestellungen sind unter anderem: Wie lassen sich die Perspektiven von Zeitzeug*innen oder „Expertinnen und Experten des Alltags“ einbringen? Welche Raumgestaltung animiert zu Interaktion? Wie kann ein Museum gestalterisch flexibel auf aktuelle, auch konfliktreiche Debatten reagieren? Wie können tabuisierte Themen respektvoll ausgestellt werden? Die Ergebnisse der Laborphase werden unmittelbar in die Museumskonzeption einfließen.