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Foto: Museum erleben

Museum erleben – Räume schaffen

Gemeinsame Vielfalt

Das "Haus der Einwanderungsgesellschaft" entsteht inmitten eines gemeinwohlorientierten Areals mit lebendiger Kunst- und Kulturszene im diversen Kölner Stadtteil Kalk. Dort wird die Halle 70 mit ihrem beeindruckenden Industriecharakter zu einem einzigartigen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet. Eine Fläche von fast 10.000 Quadratmetern bietet Raum für vielfältige Nutzungen: Ausstellung, Forschung, historische Bildung, Open Spaces sowie Räume für Workshops, Kunst, Veranstaltungen und Gastronomie, ein Digitallabor sowie das DOMiD-Archiv als Herzstück.

Das Haus wird ein offenes Zentrum des Dialogs und produktiver Debatten über Migration und die Einwanderungsgesellschaft. Als Anlaufpunkt der demokratischen Gesellschaft soll es ihren Mitgliedern auf verschiedene Weisen Raum geben, aktiv an Diskursen teilzuhaben und ihre Geschichten sichtbar zu machen und einander zuzuhören.

Der Ort bedeutet auch eine Würdigung von Migrant*innen und ihrer Nachkommen, die die deutsche Einwanderungsgesellschaft in der Vergangenheit geprägt haben, gegenwärtig prägen und zukünftig prägen werden.

Sammlungsräume

Sammlung – Bundesweites Gedächtnis der Migrationsgesellschaft

DOMiD beheimatet die bundesweit größte Sammlung von Objekten und weiteren Zeugnissen, die die vielfältige Geschichte der Migration in Deutschland dokumentieren. Die sich ständig erweiternde Sammlung ist aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden und umfasst private Leihgaben sowie Archivalien der Zeitgeschichte. Derzeit befinden sich im Bestand mehr als 150.000 sozial-, kultur- und alltagsgeschichtliche Exponate. Sie alle erzählen Geschichten, von persönlicher Migration sowie von der Migrationsgesellschaft als Ganzes. Durch dieses besondere Sammlungskonzept entsteht eine multiperspektivische Erinnerungskultur mit Raum für Geschichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Denn erst wenn die Geschichten von allen gehört werden, kann ein verbindendes, gesamtgesellschaftliches Narrativ entstehen. Das "Haus der Einwanderungsgesellschaft" bietet für die Besucher*innen die Möglichkeit, dieses zu entdecken, zu verstehen und sich selbst darin zu verorten.

Foto: Sammlung

Ausstellungsräume

Foto: Spiegellabyrinth

Ausstellung – Modular und interaktiv

Wie kann eine Ausstellung zum Thema Migration mit Anknüpfungspunkten sowohl für Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte aussehen? Diese Frage wird in einem partizipativen Prozess mit späteren Besucher*innen erarbeitet. Die jetzige Idee: miteinander verwobene Konzepträume.

Im Zentrum der Dauerausstellung stehen übergeordnete Themen, die die heutige Gesellschaft strukturieren und zu denen jede*r Anknüpfungspunkte im Alltag hat, wie etwa Identität, Grenzen, Sprache, Nation, Mobilität, Werte, Wahrnehmung, Wandel, Erinnerung oder Fremdheit. Die Abstraktheit solcher Konzepte erlaubt es, in den Räumen vielschichtige Fragestellungen aufzuwerfen, sich dem Thema Migrationsgesellschaft aus unterschiedlichen Richtungen zu nähern und je nach aktueller Lage neue Perspektiven einzubringen.

Die modular aufgebaute Dauerausstellung blickt aus der Gegenwart in die Vergangenheit, stellt Bezüge zu gemeinsamen Geschichten seit 1945 her und gibt Impulse für ein zukünftiges Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft. Abgebildet wird das gesamte Bundesgebiet sowie sämtliche Formen der Migration, inklusive der Binnenmigration (beispielsweise von der DDR in die BRD).

Ein dynamisches Dauer- und Sonderausstellungskonzept ermöglicht es auf gesellschaftliche Themen und Entwicklungen unmittelbar zu reagieren. Besuchende sind dabei aber nicht nur Konsument*innen, sondern können aktiv an aktuellen Debatten teilnehmen und einander begegnen.

Zur Umsetzung einer modularen und interaktiven Ausstellungsgestaltung fördert die Kulturstiftung des Bundes von 2021 bis 2024 eine experimentelle Entwicklungsphase. In so genannten Laboren, den DOMiDLabs, soll erprobt werden, wie eine Beteiligung der diversen Stadtgesellschaft aussehen könnte. Zentrale Fragestellungen sind unter anderem: Wie lassen sich die Perspektiven von Zeitzeug*innen oder "Expertinnen und Experten des Alltags" einbringen? Welche Raumgestaltung animiert zu Interaktion? Wie kann ein Museum gestalterisch flexibel auf aktuelle, auch konfliktreiche Debatten reagieren? Wie können marginalisierte Themen respektvoll ausgestellt werden?

Vermittlungsräume

Vermittlung – Partizipativ und vielfältig

Im Mittelpunkt der zukünftigen Vermittlungsarbeit steht der Austausch untereinander und das Lernen voneinander. Ein vielfältiges, partizipatives Programm wird sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedenster Besucher*innen-Gruppen orientieren. Unter anderem wird Mehrsprachigkeit dabei eine zentrale Rolle spielen.

Foto: Kugelbahn

Dokumentationsräume

Foto: Sammlung & Archiv

Archiv und Bibliothek

Das Archiv und die Bibliothek bieten als Gedächtnis der Einwanderungsgesellschaft einen zentralen Anlaufpunkt für Wissenschaft, Medien und Kulturschaffende. Auf Tagungen, Podiumsdiskussion und Fachvorträgen werden im "Haus der Einwanderungsgesellschaft" aktuelle Erkenntnisse interdisziplinär ausgetauscht.

Kreativräume

Kunst und Veranstaltungen

Das "Haus der Einwanderungsgesellschaft" wird ein lebenswerter Stadt- und lebendiger Kulturraum: Konzerte, Theater, Erzählcafé, Filmabende oder Lesungen bieten Räume der Begegnung. Bildende und darstellende Künste bieten kreative Freiräume, um komplexe Themen wie Migration zur Diskussion zu stellen. Ob in einem Atelier oder in der offenen Werkstatt: Kunst entsteht mitten im Museum. Angestrebt wird ein Artist-In-Residence-Programm, das transnationale und neue Impulse sendet – in das Museum und aus ihm heraus.

Foto: Klangnetz

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