Die Familie Galeazzi siedelte sich bereits im 19. Jahrhundert aus den italienischen Dolomiten in Deutschland an. Schon vor dem so genannten deutsch-italienischen Anwerbeabkommen von 1955 fand Migration aus Italien nach Deutschland statt. Italienische Einwanderer*innen prägten ab Mitte der 1950er Jahre zunehmend das deutsche Straßenbild mit. Italienische Eisdielen stellten ihre Tische auf Straßen und Plätze und luden Besucher*innen zum Verweilen ein. Ein Novum im Nachkriegsdeutschland, das von einem strengen Arbeitsethos geprägt war.
Der Historiker Massimo Perinelli schreibt dazu: „Dies erzeugte einen Aufschrei und bittere Anfeindungen. Dennoch setzte sich das Bild der ewigen Siesta im Süden allmählich auch in der BRD durch. Was uns heute unter dem Begriff der Latte-Macchiato-Kultur selbstverständlich erscheint, und noch in den 1990er Jahren keine Selbstverständlichkeit war, war damals ein Skandal. (…) Die Eisdielen setzten aber schließlich die Eroberung des öffentlichen Raums durch und forderten den Arbeitsdiskurs heraus.“