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News, Workshop

Workshop-Projekt: "Gegen Rassismus – Ungekannte Perspektiven"

Wenn rassistische, antimuslimische, antiziganistische oder antisemitische Vorfälle in öffentlichen Diskussionen auftauchen, konzentrieren sich die mediale Berichterstattung und die gesellschaftlichen Debatten fast ausschließlich auf die Täter*innen. Die Perspektiven der Betroffenen sowie ihren Angehörigen fehlen nahezu gänzlich. Ihre Positionen, Forderungen und alltäglichen Widerstandsstrategien finden kaum Zugang in die Öffentlichkeit oder in das Bildungssystem und werden somit aus dem kollektiven Gedächtnis ausgeschlossen. Dieser Zustand führt dazu, dass Rassismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus und Antisemitismus als eine Randerscheinung wahrgenommen wird und nicht als ein gesamtgesellschaftliches Problem – was wiederum die Aufarbeitung, Sensibilisierung und Bekämpfung beschwert.

Aus diesem Anlass hat DOMiD gemeinsam mit dem Zeitzeugen und Aktivisten İbrahim Arslan das partizipative Workshop-Projekt "Gegen Rassismus – Ungekannte Perspektiven" konzipiert. Gefördert wird das Projekt von der Stadt Mannheim. Mit Beteiligung von direkten Betroffenen wird das Themengebiet Rassismus greifbar gemacht und Geschichte(n) lebensweltnah und biografisch vermittelt. Im Mittelpunkt stehen Menschen mit ihren kaum gehörten Geschichten, die damit den namenlosen „Opferzahlen“ ein Gesicht und eine Identität verleihen. In den Workshops wird mit unterschiedlichen Quellen gearbeitet, wie Fotos, Zeitzeug*innen-Interviews und museale Objekte aus der Sammlung von DOMiD.

Neben der Förderung von Antirassismus, demokratischer Partizipation und Solidarität, ist Empowerment ein wichtiges Ziel des Workshops. Er soll Teilnehmenden und Workshopleiter*innen mit multipler Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen Raum für Austausch bieten, für rassistische, antimuslimische, antisemitische sowie antiziganistische Erscheinungsformen sensibilisieren.

Die Fotos zeigen Ausschnitte aus einem Workshop, der am 31. Oktober 2021 im Nationaltheater Mannheim stattfand. Dieser und die folgenden Workshops werden gemeinsam mit İbrahim Arslan und Çetin Gültekin (Foto rechts) durchgeführt. Çetin Gültekin konnte die Perspektive der Betroffenen des rechtsextremen Anschlags in Hanau im Jahr 2020 einbringen.

Weitere Workshops werden in diesem Monat an Berufsschulen und mit Studierenden der Sozialen Arbeit durchgeführt. Das Projekt ist damit beendet. Gefördert wurde das Projekt von der Stadt Mannheim. Dank der Förderung der Initiative "Respekt – Kein Platz für Rassismus" der IG Metall wurden die Workshops kofinanziert. Danke an alle, die das Projekt möglich gemacht haben!

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